Ethiopia

Äthiopien – Kaffeezeremonien, aktive Vulkane, der heißeste Ort der Welt und das Omo-Tal

 

 

Mit Äthiopien assoziiert man meistens zwei Merkmale: Kaffeebohnen und Armut. Die Küche, besonders geprägt durch das saure Brot namens Injera, hat auch nicht allzu viel für meinen Geschmack zu bieten. Warum also sollte man also nach Äthiopien? Sicherlich nicht nur für den Kaffee.

Die Reise sollte sich nur auf drei Orte beschränken. Der erste Ort waren die berühmten Felsenkirchen von Lalibela. Die Kirchen sind sehr sehenswert, allerdings ist der Eintrittspreis mit 50$ viel zu hoch ausgefallen. Darüber hinaus hat der Ort Lalibela nichts, außer den Kirchen, zu bieten. Daher sollte man zumindest von einer Beschilderung zu den Kirchen bzw. anderen Wegweisern ausgehen. Allerdings ist sich dafür anscheinend die äthiopische Regierung zu schade und hält aber sehr gerne die Hand für die Eintrittsgelder auf und vernachlässigt den Rest.

Nach einer langen Autofahrt stand der zweite Teil der Reise an, die Danakil Depression. Ausgehend von Mekele ging es über zunächst gute Straßen und dann über die laut Agentur „schlechteste Straße der Welt“ zum Basecamp des Erta Ale Vulkans. Der Erta Ale ist einer der sechs Vulkane weltweit, in dessen Caldera sich ein aktiver Lavasee befindet. Der Krater hat einen Durchmesser von 50 m und ist 85 m tief, auf halber Höhe befindet sich eine Terrasse, die aus erstarrter Lava entstanden ist. Der 15km Fußmarsch zum Kraterrand ist nur in der Nacht zu bewältigen, da tagsüber Temperaturen von weit über 40 Grad Celcius herrschen. Angekommen am Kraterrand waren allerdings die ganzen Strapazen und Militärs vergessen. Nach dem Abstieg ging es über viele elende Dörfer nun tiefer in die Danakil Depression. Sie gilt als heißester Ort der Welt und daher sind Temperaturen um die 50 Grad Celcius keine Seltenheit. Nachts kühlt es dann lediglich auf 38-40 Grad Celcius ab, was das Schlafen, in Kombination mit dem Staub, sehr schwierig gestaltet. Das eigentliche Ziel stellte unter anderem Dallol dar. Dallol gilt als eines der außergewöhnlichsten Geothermalgebiete der Erde und befindet sich ca. 120m unter dem Meeresspiegel. Ein weiteres Highlight waren die Kamelkarawanen, die Salzplatten auf einer siebentägigen Reise nach Mekele transportieren.

Das letzte der drei Ziele stelle das Omo Tal dar. Das untere Tal des Flusses Omo, im südwestlichen Äthiopien, ist die Heimat mehrerer verschiedener indigener Völker, welche zusammen etwa 200.000 Angehörige zählen. Sie leben seit Hunderten von Jahren in dieser Region und es stellt die weltweit größte Vielfalt an Ethnien auf vergleichbarem Raum dar. Allerdings ist die Region in vielerlei Weise einem Wandel unterworfen. So befindet sich der Bau eines riesigen Staudamms im vollen Gange. Wenn er fertig gestellt ist, wird der Damm das empfindliche Ökosystem und die Lebensgrundlage der indigenen Völker zerstören, die von dem natürlichen Verlauf und den jährlichen Überschwemmungen des Omo abhängen. Darüber hinaus bauen chinesische Unternehmen Straßen, um die Handelswege mit bspw. Kenia zu vereinfachen und türkische Unternehmen bauen Baumwolle an. Diese Faktoren führen zu rapiden Veränderungen, was einen Besuch besser gestern als morgen rechtfertigen sollte. Das Gebotene ist nämlich einzigartig, allerdings auch schon oft etwas verdorben von vielen Touristen. So gibt es in der Regel keine Erlaubnis ein Bild zu machen ohne die entsprechende Bezahlung. Der ideale Ausgangspunkt ist die Provinzhauptstadt Arba Mintch. Von hier aus lassen sich über gute Straßen die Städte Jinka und Turmi erreichen, die eine gute Basis für die Besuche der jeweiligen Stämme darstellen.

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